Jedes Kind soll seinen individuellen Fähigkeiten entsprechend lernen und dabei von den Vorteilen der Jahrgangsmischung über alle vier Grundschuljahre hinweg profitieren.
VORTEILE DER JAHRGANGSMISCHUNG
JüL ist natürliches Lernen
- Knüpft an altersgemischte Gruppenerfahrungen aus Kindergarten, Familie und Freizeitgruppen an (Kontinuität bestehender sozialer Beziehungen)
- Ermöglicht Kindern, die ohne Geschwister aufwachsen, die altersgemischte Gruppenerfahrung
JüL ist soziales Lernen
- Ermöglicht Älteren und Jüngeren ein Lernen voneinander
- Vermittelt, dass der eigene Standpunkt unterschiedlich, aber gleichberechtigt ist
- Vermittelt, dass das individuelle Profil in Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit unterschiedlich, aber gleichwertig ist
- Fördert die Fähigkeit, miteinander in Austausch über unterschiedliche Standpunkte zu treten (Teamfähigkeit)
- Fördert Fähigkeit zu Rücksichtnahme und Verantwortung füreinander
JüL fordert das Einhalten von Regeln
- Die Arbeit an unterschiedlichen Materialien und Arbeitsformen schult die Fähigkeit zur Rücksichtnahme
- Regeln und Rituale werden von den Älteren an die Jüngeren weiter gegeben (nur 6 „Neue“ pro Jahr)
- Ältere Kinder haben Vorbildfunktion
- Nachahmungsbedürfnis der Kleinen, so dass soziale Normen und Regeln leichter übernommen werden
- Eingewöhnung der Schulneulinge erfolgt sanft und kurz
JüL stärkt das Selbstwertgefühl
- Führt bei allen Kindern, auch bei leistungsschwächeren, zu Könnenserfahrungen (gegenüber den jüngeren Kindern) und fördert daher das Selbstwertgefühl
- Ermöglicht Rollenwechsel in unterschiedliche Positionen und Rangplätze in der Lerngruppe
- (= soziale Erfahrung), trägt so zum Selbstkonzept bei
- Unterschiedlichkeit als „normal“ anzusehen führt zur Wertschätzung des Eigenen
JüL stärkt das Mit- und Füreinander
- Kinder, auch gleichaltrige, sind verschieden. In jahrgangsgemischten Gruppen führen die zusätzlichen äußerlichen Unterschiede (Größe, Alter) zu einer Selbstverständlichkeit von Individualität.
- Konkurrenz und Rangfolge verlieren an Bedeutung. Es zählt, was der Einzelne oder das Team leistet.
JüL lässt unterschiedlich Zeit
- Individuelles Lerntempo heißt, Über- und Unterforderung wird vermieden
- Lernstoff aller vier Grundschuljahre ist präsent in der Klasse
- Leistungsstarke Kinder können Angebote der höheren Jahrgangsstufe in Teilbereichen nutzen
- Kinder, die in Teilbereichen langsamer lernen, können ihre Wissenslücken füllen
- Überspringer wie Wiederholer können im Klassenverband verbleiben
JüL ist kindgemäßes Lernen
- Ermöglicht den älteren Kindern, das Gelernte durch Erklären zu festigen und zu vertiefen („Das, was ich erklären kann, habe ich auch verstanden.“)
- Einschulung an ein höheres Sprachniveau in der Klasse
An der Nikolaus-Schule stehen damit zwei unterschiedliche Organisationsformen der Klassenstufen drei und vier gleichberechtigt nebeneinander.