Individualisierungskonzept

Die Ergebnisse der Qualitätsanalyse haben uns bereits 2010 gezeigt, dass wir mit unserer Arbeit sehr zufrieden sein können. Sie haben uns aber auch Hinweise gegeben, welche Aspekte von Unterricht wir stärker in den Blick nehmen müssen. In unserem Individualisierungskonzept, das 2011 von der LehrerInnenkonferenz verabschiedet und seitdem regelmäßig aktualisiert wurde, sind die Methoden und Materialien – nach Fachbereichen geordnet – aufgelistet, auf die sich das Kollegium nach intensiver inhaltlicher Diskussion geeinigt hat. Die Methoden und Materialien sind für alle verbindlich und somit in jeder Klasse in der praktischen Arbeit zu finden. Allgemein gilt zuvorderst das Recht auf das eigene Lerntempo in Unterricht und SEGEL-Zeit (Selbstgesteuerte Lernzeit (= früher „Hausaufgaben“) also die Bearbeitung aller Materialien in eigenem Tempo – auch am Nachmittag.

Verbindliche Festlegungen für den Unterricht sind im Einzelnen:

  • Durchführung von Diagnosen und daraus resultierende Planung der nächsten Lernschritte
  • Zusammenstellung individueller Trainings zu Förder-/ Forderschwerpunkten
  • individuelle Bearbeitungszeiträume bei Leistungsüberprüfungen
  • Erstellung von Lernplakaten und Präsentationen in PartnerInnen- bzw. Gruppenarbeit und Vorstellung im Plenum, Präsentation von Einzel- oder Gruppenergebnissen im Kreisgespräch, Präsentation eigener Ideen und Werke im Plenum
  • Einsatz möglichst offener Aufgabenstellungen und vielfältiger Materialien/digitaler Medien
  • Wertschätzung individueller Ergebnisse
  • natürliche Differenzierung/Aufgabenstellungen auf verschiedenen Niveaustufen
  • Materialsammlung und -bereitstellung nach Interesse zu Themen
  • Offene Arbeitszeit – Zeit für eigene Aufgabenstellungen und Ideen
  • verschiedene Aufgabenformate
  • Hilfe durch individuelle, persönliche Besprechung der Arbeit im Vier-Augen-Gespräch
  • Portfolio-Arbeit
  • Arbeit am PC/an Tablets mit Nutzung verschiedener Programme (z.B. „Lernwerkstatt“, „Antolin“)
  • Nutzung unterschiedlicher Arbeitsplätze (z.B. Sitzsack, Bank, Matte, Flure, Treppen, Schulhof)
  • Nutzung von Leise-Ohren und Leise-Wänden
  • Alle Arbeitspläne können grundsätzlich gekürzt oder angereichert werden.

Im Fachbereich Deutsch individualisieren wir durch Lernen im eigenen Tempo und individuellem „Durchlaufen“ der Arbeitspläne, Einsatz des Anlautlineals, Arbeit mit dem Modellwortschatz, Bearbeitung von Abschreibtexten im den Fähigkeiten entsprechenden Rechtschreib-Bereich, Arbeit mit dem Wörterbuch, unterschiedliche Lineaturen – je nach feinmotorischen Fähigkeiten, Freies Schreiben, differenzierter Schreibanfang, zeitlich offenes Schreibende beim Schreiben von Texten, Auswahl von Texten in der Lesestunde durch die Kinder, Lesehefte auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, szenisches Spiel zum besseren Verständnis von Texten.

Im Fachbereich Mathematik individualisieren wir durch Lernen im eigenen Tempo und individuellem „Durchlaufen“ der Rechenblöcke, der Möglichkeit, Inhalte im Arithmetik-Material zu überspringen, Weiterarbeit auf höherem Niveau (nach Durchführung entsprechender Diagnosen bzw. Bestehen entsprechender Tests), Austausch über und Würdigung von individuellen Rechenwegen, Mathe-Spezial-Stunden in den Klassenstufen 3 und 4 zur Vertiefung von Größenbereichen, Sachrechnen und Geometrie.

Im Fachbereich Sachunterricht individualisieren wir, indem Rahmen-Themen arbeitsteilig bearbeitet werden, Präsentationen und Referate kooperativ unter Einbringung individueller Kompetenzen erstellt werden, Forscheraufgaben mit freier Themenwahl bearbeitet werden, Experimente in der Forscherinsel kooperativ und unter Einbringung individueller Kompetenzen geplant, durchgeführt und ausgewertet werden.

Über diese verbindlichen Punkte hinaus gibt es in den Klassen eine Vielzahl praktizierter Methoden und eingesetzter Materialien, die zur Individualisierung beitragen, aber nicht verbindlich für alle Klassen sind, wie zum Beispiel: Werkstatt-Arbeit, Stationen-Arbeit, Wochenplan, Führen eines Lesetagebuches und/oder eines Lerntagebuches, uvm. Die Arbeit mit einzelnen Kindern und Kleingruppen, z.B. durch die Sonderpädagogin, sowie die Einrichtung von Kleingruppen mit psychomotorischer Förderung („Sporties“), die Förderung im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ und die Unterstützung durch den Schul-Sozialarbeiter runden unser Angebot zur Individualisierung ab.